Die Sache mit den Menschen

Analoge Fotografie

Ich mag Gesichter und das sogar sehr gerne. Nicht die hübschen glatten finde ich interessant, sondern die markanten, die faltigen, die zerrissenen. Gerne würde ich sie fotografieren, doch ich muss gestehen, dass ich mich nicht traue, dass es mir schwer fällt, zu fragen. Der andere Aspekt ist, dass ich das noch nie gemacht habe, Portraits. Also so richtige, die über den Schnappschuss bei einer Party hinausgehen. Was wäre, wenn ich jemanden dann vollmundig einlade und die Ergebnisse sind unter aller Kanone.

Also übe ich. Der Sohn spielt mit, lässt sich auf eine Scharade ein. Wir plündern Maskensammlung und Kleiderschrank, hängen eine große Tischdecke auf und stellen ein Lämpchen daneben. Und los geht`s.

Der Sohn hat unbedingt Talent und glücklicherweise auch Geduld. Zumindest für zwei Handvoll Auslösungen mit meiner alten Pentax. Nach zwei Wochen fülle ich den Rest des Films genervt mit Banalitäten, ich bin neugierig. Die nachfolgenden Aufnahmen sind gescannt und dann mit Analog Efex nachbearbeitet. Mal schauen, ob ich sie auch so ähnlich aufs Papier bekomme.

Alice aus der Dunkelkammer

19 Gedanken zu “Die Sache mit den Menschen

  1. Die Fotos gefallen mir auch sehr gut, liebe Alice.
    Was die Gesichter betrifft, empfinde ich ganz ähnlich – die markanten, die runzligen, die kantigen, dem allgemeinen Schönheitsideal widersprechenden gefallen mit am besten, aber ebenso wenig traue ich mich, Menschen zum Portraitzeichnen einzuladen; denn was, wenn sie misslingen und der- oder diejenige seine Zeit geopfert hat? Auch ein Grund für meine regelmäßigen Selbstportraits – ich übe an mir selbst. Trotzdem möchte ein Teil von mir uns beiden zurufen: nur Mut! Und wenn ein Shooting oder eine Zeichnung nicht gelingen sollte, wäre dies kein Weltuntergang, sondern etwas, woran wir wachsen und uns verbessern können.
    Liebe Grüße
    Ines

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