Alice in der Dunkelkammer

Meine analoge Welt

Menü

Zum Inhalt springen
  • Meine Dunkelkammer
  • Blog
  • Über
  • Kontakt
  • Datenschutzerklärung

Meine Dunkelkammer

Die analoge Photographie kommt wieder in Mode. Werden auf der einen Seite die digitalen Kameras immer besser und leistungsfähiger, produzieren durch Autofokus und diverse Programme eine schier unendliche Anzahl knackscharfer, perfekt ausbelichteter Bilder, sehnen sich manche, so wie ich, nach der Langsamkeit und der realen Physis, der auf Filmmaterial festgehaltener Geschichte unseres Lebens.

Ich komme aus einer Generation, wo das Fotografieren bereits bezahlbar war. Jeder Durchschnittshaushalt besaß zumindest eine günstige Sucherkamera, mit der an Weihnachten oder auf Ausflügen Erinnerungsfotos für das Album geknipst wurden. Der Anspruch begann und endete mit dem Festhalten von Familienerinnerungen, lachenden Kindergesichtern, der Einschulung, der Taufe und vielleicht sogar Omas Beerdigung. Für den Rest der Zeit lag sie wohlverwahrt in ihrem Lederetui im Schrank, durfte nur von Vater oder Mutter aus ihrem Winterschlaf geholt werden. So war es zumindest bei uns. Der Film wurde beim Laden abgegeben und die Abzüge in ein Fotoalbum geklebt. So machten es die Eltern und so machte ich es später auch.

Meine erste Kamera bekam ich zur Konfirmation. Ich muss gestehen, dass ich bis dahin lieber zeichnete und ich habe bis heute keine Ahnung, warum die Spiegelreflex der Marke Cosina 1982 auf meinem Gabentisch lag. Ich war begeistert und fotografierte alles, was nicht bei drei auf dem Baum war. Die Bilder waren bestenfalls Schnappschüsse und irgendwann versank sie neben dem Leben, der Ausbildung und der ersten Beziehung nahezu in der Versenkung.

Als die Kinder kamen, wurde sie reaktiviert, versagte mir allerdings irgendwann ihren Dienst und wurde durch ein vollautomatisches Kleinteil ersetzt. Die Kinder wurden größer, die digitalen Kameras kamen auf den Markt und wurden bezahlbar und irgendwann gönnte ich mir eine kleine Canon. Und auf einmal wurde das Fotografieren interessant. Ein Schalter legte sich um, als ich vom Automatikmodus auf Manuell stellte und die Herausforderungen stiegen, ein vorzeigbares Bild zu machen. Und dann kam der Schwiegervater mit einer alten Contax II um die Ecke, Ich nahm sie in die Hand und mir wurde klar, dass ich gerade jetzt genau das brauchte.

Schwer, sperrig, mechanisch, ohne eine Anzeige, ob das Foto nun scharf sein würde oder ob es auch nur annähernd vernünftig belichtet sei. Ich kaufte einen Film, legte ihn ein und musste ernüchtert feststellen, dass die Zeit diesem Schatz zugesetzt hatte. Sie steht in der Vitrine und wartet darauf, dass ich sie reparieren lasse, sofern das möglich ist. Aber sie hat eine Tür aufgestoßen und seitdem finden immer mehr Kameras zu mir. Der Zeitraum, den sie abdecken, umfasst nahezu 100 Jahre Fotografiegeschichte und mit denen, die noch in Ordnung sind, fotografiere ich regelmäßig.

Analoge Photographie ist eine eher exklusive Nische geworden. Das weiß jeder, der seinen Schwarzweißfilm mal bei dm abgegeben hat und ihn nach vier Wochen für einen unglaublichen Preis abholen durfte. Ich habe weder die Geduld dazu, noch die Lust, für einen verhältnismäßig einfachen Prozess, Unmengen zu bezahlen. Ich richtete mir mein kleines Fotolabor ein, entwickelte erst in Schwarzweiß, später in Farbe und besitze nun auch eine Dunkelkammer, um Abzüge machen zu können.

So hat es begonnen. Und da ich mittlerweile viele Bilder gemacht habe und so einige Kameras ausprobiert, sprengt die analoge Photographie ein bisschen meinen Hauptblog, so dass ich mich für dieses Kindchen entschieden habe. Hier wird es Bilder geben und Infos über Kameras, Erlebnisse von meinen Fototouren oder Berichte über die entstandenen Bilder.

Ich freue mich über Mitleser, die mich in dieser Welt begleiten möchten.

Alice

Neueste Beiträge

Regeln und Regelbrüche

Ich bin keine ausgebildete Fotografin, das ist auch nicht schwer zu erkennen. Doch gerade möchte ich mich mit dem auseinandersetzen, was ich mir sonst nicht so recht zugetraut hatte, Portraits nämlich. Was man so alltäglich macht, Menschen fotografieren, die Kinder beim Spiel ablichten oder bei einer Party in die Menge halten, das hat sehr wenig…

27. Februar 2021

Nachtrag

Nicht immer klappt alles sofort und muss es auch nicht. Die Dunkelkammer war heute mein, die Ergebnisse sind – zufriedenstellend, doch da geht noch was. Abwedeln habe ich heute geübt, um helle Ecken etwas dunkler zu machen, aber das eigentliche Bild nicht. geht, wenn auch noch etwas gewöhnungsbedürftig und ich trau mich nicht so wirklich.…

28. Januar 2021

Mein lieber Mann

Es ist schwer, Menschen zu fotografieren. Nur, ohne es zu üben, wird das nichts, ich schrieb bereits darüber. Doch dieses Mal ließ der Mann es zu, dass ich ihn in Klamotten und Masken stopfte, ließ sich von links nach rechts schieben, mit Kunstblut beträufeln und überhaupt hatte er sehr viel Geduld. Wir redeten dabei, erstmal…

27. Januar 2021

Erhalte Benachrichtigungen über neue Inhalte direkt per E-Mail.

Widgets

Was ich lese

Was bisher geschah

Gib deine E-Mail-Adresse ein, um diesem Blog zu folgen und per E-Mail Benachrichtigungen über neue Beiträge zu erhalten.

Schließe dich 15 anderen Followern an

Follow Alice in der Dunkelkammer on WordPress.com
Erstelle kostenlos eine Website oder ein Blog auf WordPress.com.
Silberpixel

lebendig werden ...

nach schweren Gewalterfahrungen als Kind

27Millimeter

Walddorf

Ein Sabbatjahr auf dem Lande mit Stift und Kladde

Risch's Blog

(Flohmarkt)

SLP:BLOG

Wanderlustig

Travel Reisen Wandern Hiking

ViaMalasBlog

Grenzräume frisch aufbereitet ... und eines Tages wird diese Seiten jemand finden, den ich nie lieben gelernt habe: - so war ich- dies ist meine Einsamkeit...

pxln

Meine analoge Welt

Kreativzeiten

Sandra von Siebenthal

Sven Meier erzählt

ZEIT IST RELATIV

Lebenslust und Zeitmanagement im Alltag

comickunst.wordpress.com/

COMICKUNST - Rezensionen von Autorencomics und Graphic Novels

Liebes Leben,

Ein Blog über das Leben: von Gefühlswelten und Alltagsstress bis hin zu Traumdates und Tinder.

Leben im Tanz

junymond

Ich lache mich gesund

die Dinge nicht zu ernst nehmen

Blaupause7

die Pause zur blauen Stunde

lebendig sein

Neue Heimat NWM

Erstelle deine Website mit WordPress.com
Jetzt starten
Abbrechen

 
Lade Kommentare …
Kommentar
    ×
    Datenschutz & Cookies: Diese Website verwendet Cookies. Wenn du die Website weiterhin nutzt, stimmst du der Verwendung von Cookies zu.
    Weitere Informationen, beispielsweise zur Kontrolle von Cookies, findest du hier: Cookie-Richtlinie